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Die Herausforderung der Altreifenentsorgung – ein Kommentar von Hanna Raff

Il fondatore dell'azienda Karl Kurz con l'amministratore delegato Hanna Raff

Meine Naivität, mit der ich vor 17 Jahren in die Branche kam, ist leider verflogen. Die geregelte Entsorgung von Abfällen in Deutschland? Daran glaube ich heute (leider) nicht mehr. Die „Altreifenmafia“ ist zwar glücklicherweise nicht so mörderisch wie die echte Mafia, aber nett und vor allem anständig geht es leider in der Branche wirklich nicht zu.

Bis vor 20 Jahren durften Altreifen noch deponiert werden. Heute ist zum Glück das stoffliche Recycling so gut ausgereift, dass darüber keiner mehr nachdenkt – sollte man denken und trotzdem: Jährlich werden hunderte Tonnen Reifen einfach in Wäldern, Flüssen und sonst wo abgeladen. Eine Karte mit den uns bekannten Funden finden Sie hier bei ZARE.
Ein absolut unnötiges Unding.
Der Geschäftsgedanke dahinter ist klar – man geht zur Werkstatt, gibt dort einen Zehner ab, nimmt alle alten Reifen mit und die, die nicht mehr zum Verkaufen sind, wird man billig los. Steuerfrei und einfach. Die Bußgelder, die man eventuell bekommen könnte, liegen zwischen 20 € und 50.000 € – von überschaubar bis heftig – aber die Erfolgsrate der Behörden ist mau.
Also ein Versuch wert? Als „fliegender Händler“ hat man auch nicht so große Auflagen – bei Behörden fällt man als Kleinunternehmer ohne Genehmigung ja auch nicht auf und wenn man die Reifen nicht im Wald abladen möchte, lässt man die Reifen in der gemieteten Halle und überlässt dem Vermieter die Räumung, wenn man dann genug zur Seite geschafft hat und untergetaucht ist.
Wenn Sie nun denken, dass das eine an den Haaren herbeigezogene These ist, irren Sie sich leider. Das ist der tägliche Wahnsinn. Unserem Vermieter kann das nicht passieren. Als angemeldeter, zertifizierter Entsorger mit der passenden BImSch-Genehmigung haben wir eine großzügige Sicherheitsleistung bei der Behörde hinterlegt und der Vermieter hat natürlich auch eine Kaution erhalten. Eigentlich blöd von uns, das kostet ja nur unnötig Geld, aber die Moral … Aber erstmal zu uns.

Die Geschichte von KURZ
Seit unserer Gründung 1955 durch meinen Großvater, Karl Kurz, unserem Namensgeber, befassen wir uns mit Reifen in jeder Hinsicht. Bereits in den 80er Jahren, als das Thema Verwertung aufkam, begann mein Großvater in seinem damaligen Reifenhandel mit der professionellen und ökologischen Altreifenentsorgung. Als mittelständisches Unternehmen lebte er Nachhaltigkeit, bevor es zu einem Buzz-Wort wurde. Er übernahm Verantwortung für unsere Umwelt und seine Kinder, Enkel und Urenkel. Und so wurde mir das auch beigebracht. Wir sind an manchen Ecken auch etwas zu moralisch und verzichten auf die großen Gewinne. Aber dafür kann ich nachts ruhig schlafen.
Die Abfallhierarchie war in unserem schwäbisch geprägten Familienunternehmen das Natürlichste auf der Welt (schon bevor es überhaupt einen Namen für sie gab), weil der Schwabe an sich ja schon „nichts verkommen lässt“.

Die Abfallhierarchie
Die Abfallhierarchie sieht aus wie eine Pyramide und zeigt auf, welcher Verwertungsweg zu priorisieren ist. Und das steht auch genauso im Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG): § 6 Abfallhierarchie:
(1) Maßnahmen der Vermeidung und der Abfallbewirtschaftung stehen in folgender Rangfolge:
1. Vermeidung
2. Vorbereitung zur Wiederverwendung
3. Recycling
4. sonstige Verwertung, insbesondere energetische Verwertung und Verfüllung
5. Beseitigung.

Diese Grundpfeiler „Abfallvermeidung“ und Vorbereitung zur Wiederverwendung finden sich bereits in den ersten Stunden der Gründung wieder: Mein Großvater legte Wert darauf, abgefahrene Reifen runderneuern zu lassen, die Karkassen mit einer neuen Lauffläche zu versehen und die Laufleistung des Reifens dadurch zu vervielfachen (damals noch unbekannt: Die Runderneuerung spart 70 % CO₂). Bei kaum einem anderen Produkt ist die Abfallhierarchie so wunderschön darstellbar wie beim Reifen – weiter nutzen – also den Reifen, z. B. vom Unfallfahrzeug abmontierten, noch guten Reifen einfach auf einem anderen Fahrzeug wieder fahren; nachschneiden (das ist nur bei großen Reifen mit viel Gummi möglich), runderneuern und dann den Rohstoff zerkleinern und von der Langlebigkeit weiter profitieren.
Bei Reifen, bei denen das nicht mehr möglich ist, kann durch die thermische Verwertung in der Zementindustrie (und zwar die mit den genehmigten Filteranlagen in Deutschland oder Europa) der Wertstoff sinnvoll genutzt werden. So hat ein jeder am Kreislauf Beteiligte genug für sein Metier und der Rohstoff ist maximal gut genutzt.
Mit rund 50 Mitarbeitern aus verschiedenen Nationen sorgen wir an zwei Standorten täglich dafür, dass die Materialien aus dem wertvollen Werkstoff optimal genutzt werden. Unsere Teamarbeit und die Vielfalt unserer Belegschaft sind unsere Stärke. So suchen wir für alle Reifen, Gummiartikel und den daraus stammenden Abfällen die beste Möglichkeit zum Recycling oder zur Verwertung.

Reifen-Sortierung
Um das auch erreichen zu können, müssen wir alle Gummiabfälle und jeden Reifen händisch sortieren und genau prüfen, denn es sind leider nicht alle Reifen für die beste Verwertungsmethode – das stoffliche Recycling – geeignet. Sie kennen doch sicherlich die Reifen, die auf den Bauernhöfen die Planen auf den Silos beschweren. Diese Siloreifen setzen mit der Zeit Grünspan, also Moos, an. Und das möchte natürlich keiner in seinem Granulat haben. Aber auch Reifen mit der Besonderheit, Geräusche zu „schlucken“, haben eine Art Schaumstoffeinbringung, die auf der Innenseite des Reifens klebt und dadurch von Granulierbetrieben abgelehnt werden. Auch Reifen mit der Eigenschaft, sich bei kleinen Verletzungen selbst wieder abzudichten, stellen uns vor eine besondere Herausforderung.

Das Problem mit den Seal-Reifen
Wussten Sie, dass diese „Seal-Reifen“ gar nicht recyclingfähig sind? Und laut Krafthand auch gar nicht so sicher, wie sie klingen. Was für mich besonders tragisch ist: Nach der Demontage vom Reifen sind sie sogar tödlich für Kleintiere. Erst kürzlich habe ich wieder ein Bild bekommen, wie ein verendeter Vogel an der Dichtmasse klebend wohl einfach keine Chance hatte, dieser Tücke zu entkommen. Eine grausame Vorstellung, wie das Tier verängstigt bis zum Tod gelitten haben muss.
Und dann ist der Reifen schon bei der ersten Montage eigentlich Müll, der nur thermisch verwertet werden kann, weil die Granulierbetriebe die Reifen nicht annehmen, da die Maschinen durch die klebrige Schicht so heiß laufen, dass die ganze Anlage zu brennen beginnt. Das bedeutet für uns, dass wir bei der Sortierung noch genauer hinsehen und aufpassen müssen – und der Granulierer muss nochmal sortieren, damit auch ja nichts schiefgeht. Selbstverständlich kostet die Manpower Unsummen an Geld – nur um einer hypothetisch eintretenden Panne Sicherheit zu vermitteln, die gar nicht so sicher ist und auch nur dann funktionieren würde, wenn der Defekt in der Lauffläche auftritt. Irre, oder?
Alles damit wir weder ein Ersatzrad noch das Pannenkit brauchen (bei Anwendung des Pannenkits wäre wenigstens nur der defekte Reifen „Sondermüll“), so montieren wir uns auf die umweltfreundlichen E-Autos nicht recyclingfähige Reifen, die derartige Schäden verursachen (können). Genau mein Humor.

Was passiert mit den Reifen?
Zurück zu uns, denn wie der Name schon sagt – wir sind gleichzeitig auch Händler und vermarkten als Großhändler Gebrauchtreifen und Karkassen an die Stellen, an denen sie bestmöglich genutzt werden. Das hat für unsere Kunden natürlich verschiedene Vorteile, denn die noch brauchbaren Reifen kaufen wir aus der Entsorgung an und vergüten diese, was den Entsorgungspreis ganz deutlich verringert. Diese Wertschöpfung funktioniert natürlich nur bei einem guten Miteinander, nur dann wenn keine „Gutreifen“ vorher an die „fliegenden Händler“ verkauft oder „mit geschlossenen Augen verschenkt“ wurden. Der zweite Vorteil ist naheliegend – man bekommt bei uns günstige und geprüfte Gebrauchtreifen.
Damit sorgen wir dafür, dass das so stabile Sicherheitsprodukt „Reifen“ weiterlebt und der Kreislaufwirtschaft erst dann zum Recycling zur Verfügung steht, wenn alle anderen Nutzungsmöglichkeiten erschöpft sind.
Also sollte jeder Reifen erstmal nachgeschnitten (zumindest Lkw-Reifen) und runderneuert werden, bis er zu den stofflichen Recyclern kommt. Das geht selbstverständlich nicht mit jedem „Billigreifen“ vom anderen Ende der Welt. Langlebigkeit braucht schließlich Qualität als Grundlage. Und solange wir „Fast Fashion“ auch auf unseren Autos tragen, wird der Altreifenberg sicherlich nicht kleiner.

Die stoffliche Verwertung von Altreifen
Auch nach der verlängerten Lebensdauer fordern wir, dass unsere Altreifen (ELT) nicht unbedacht den „einfachen und billigen“ Weg gehen. Wir stehen und kämpfen dafür, dass die in Deutschland und Europa anfallenden Reifen auch in diesen (teureren) Wirtschaftsräumen recycelt und verwertet werden.
Die so fragwürdigen Wege, die es seit Anfang der 2020er Jahre vermehrt gibt, bei denen Reifen ohne Klarheit in punkto Sicherheit, ohne Kontrolle des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes, ohne die Sicherheit, dass der Empfänger Menschenrechte beachtet, und auch ohne den bei uns geregelten Immissionsschutz „entsorgt“ werden, gehen wir nicht mit!
Mag es wirtschaftlich auch noch so attraktiv sein, allein die CO₂-Verschwendung auf dem Weg mit Überseefrachtern macht es für uns moralisch unmöglich. Wir führen unser Unternehmen im Sinne unseres Gründers und unserer Gesellschaft und übernehmen die Verantwortung, die mein Großvater bereits übernommen hat. Es kann natürlich sein, dass alle Abfallbeauftragten der Entsorgungsunternehmen, die beispielsweise in die Türkei, Indien oder nach Pakistan liefern, dort die Verwertungsbetriebe überprüft haben. Angeblich gehen die Reifen teilweise auch weiter. Das habe ich persönlich nicht erlebt, aber ich halte es durchaus für möglich. Fakt ist, es ist so unglaublich viel billiger, geschredderte oder geballte Reifen über tausende Kilometer hinweg mit Lkw und Frachtern zu verschiffen, als die Reifen zu sortieren und in der Region zu recyceln. Das darf meiner Meinung nach einfach nicht wahr sein!

Wir setzen uns dafür einche queste "vie di smaltimento" moralmente discutibili vengano chiuse in futuro e che le imprese di riciclaggio locali, innovative e di medie dimensioni abbiano un futuro. Mi impegno personalmente in questo senso in vari modi Associazioni e organizzazioni e informare tutte le parti interessate in un'ampia gamma di eventi.

Brancheninitiative ZARE
Schon früh hat mein Großvater mich zum Arbeitskreis Altreifenentsorgung beim BRV geschickt. Und ich muss sagen – seit 2008 hat sich so viel nicht verändert.
Alle beklagen sich, aber Fakten schaffen und etwas verändern will keiner. Nur ein besseres Image wollen alle. Schon zur Zeit, als Peter Hülzer noch Geschäftsführer vom BRV war, wurde versucht, eine Arbeitsgemeinschaft „ZARE“ ins Leben zu rufen. Das scheiterte vermutlich wegen zu geringen Leidensdrucks und weil es Geld gekostet hätte. Da dies vor meiner Zeit war, versuchten wir unser Glück einfach nochmal. Zu unserem 60-jährigen Jubiläum haben wir die Branche zu uns eingeladen. Viele Akteure der Branchen waren sehr interessiert, gemeinsam die Branche sauberer zu machen. Und so konnte dann die heutige ZARE tatsächlich ins Leben gerufen werden. Damit wuchs meine Hoffnung, dass wir wirklich etwas bewirken können. Das Image wurde besser, einige Kräfte – aber bei weitem nicht alle – bündelten sich. Ich bin froh, dass wir manche Partner dort gefunden haben, mit denen es richtig Spaß macht, gemeinsam für eine gute Sache zu kämpfen. Andere sind dabei, aber tragen nicht zu einer Zeitenwende bei. Und wieder andere haben gar kein Interesse. Das ist für mich persönlich nicht nachvollziehbar – vielleicht auch wieder ein Frauenthema, aber ich möchte unbedingt, dass wir mit alten Reifen etwas Gutes bewirken. Ich möchte die richtigen Wege gehen und nicht nur die mit dem meisten Ertrag.
Mit Christina Guth haben wir weitergekämpft und AZUR aus einem Förderprojekt heraus gegründet, zu dem wir glücklicherweise auch den WDK gewinnen konnten. Heute sind über 70 Partner bei der Lösung auf die Frage – was zukünftig aus den alten Reifen wird – dabei, und es werden immer mehr. Innovative Ideen und eine starke Gemeinschaft, mit der wir uns beim Bundespräsidenten in Berlin schon präsentieren durften. Darauf bin ich schon etwas stolz. Die sich ändernde Wahrnehmung sowie ein breiteres Bewusstsein rund um den Altreifen werden erkennbar und machen Hoffnung, dass es auch in Zukunft noch viele Ansatzpunkte zur Verbesserung geben wird.

Unser Ziel für die Zukunft
Mit dem BVSE (Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung), ZARE (Zertifizierte Altreifenentsorger), AZUR (Allianz Zukunft Reifen), dem BRV (Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk) und dem WDK (Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie) sind wir seit einiger Zeit in engem Austausch mit dem Bundesministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, um eine gesetzliche Regelung für den Umgang mit Altreifen zu schaffen – ein bisschen Naivität ist vielleicht doch noch übrig, oder einfach Optimismus. Die Wunschvorstellung, dass die Altreifen geregelte Wege gehen, bleibt:
Eine jede Werkstatt, jedes Autohaus, Bauhöfe, Speditionen, Schrauber und alle anderen, bei denen Altreifen anfallen, sollen dazu verpflichtet werden und nachweisen müssen, dass der abmontierte Reifen zu einem auf Altreifen spezialisierten Entsorgungsfachbetrieb mit Sortierkenntnissen kommt.
Der Entsorgungsfachbetrieb verpflichtet sich im gleichen Zuge zur Sortierung und Weitergabe der gebrauchsfähigen Reifen zur weiteren Nutzung; die Karkassen kommen zum Runderneuerungsbetrieb, und was übrig bleibt, bekommt der stoffliche Verwerter oder das unsaubere Material dann das Zementwerk.
Alles ohne Steuerhinterziehung, ganz offiziell mit Rechnung und ohne Feld, Wald und Wiese.
Ich hoffe, dass dieses Engagement die Entschlossenheit verdeutlicht, dass ich die Zukunft der Kreislaufwirtschaft aktiv mitgestalten will.

Runderneuerte Reifen
Die nächste Sorge steht da schon in den Startlöchern – wer kauft runderneuerte Reifen? Und wer produziert noch runderneuerte Reifen? Wer hat die Billigimporte bis heute überlebt? Wenn „wir“ als Gesellschaft den Neureifen billiger einkaufen, als der Runderneuerungsbetrieb die Materialien für die Runderneuerung beziehen kann, dann wird das wohl nichts. Auch dieser Punkt – wirtschaftlich verständlich – ökologisch gesehen eine Katastrophe. Die Königsdisziplin Runderneuerung würde 70 % Rohstoffe sparen und damit Monokulturen der Kautschukplantagen nicht weiter fördern.

Auf eine Vielzahl an unnötigen Transporten könnte verzichtet werden: Ruße, Silikate, Kautschuk … in die Länder, die noch Neureifen produzieren, und dann der Transport der Fertigprodukte zurück zu uns. Oder wir machen es besser – die Runderneuerung oder auch Urban Mining in der reinsten Form – wir nutzen, was wir schon vor Ort haben.
Der Abfallberg würde sich durch die Runderneuerung verringern, denn der Reifen lebt durch die Runderneuerung länger.
Fun Fact am Rande – Flugzeugreifen werden 12-mal runderneuert – da gibt es keine Frage mehr, wie sicher die Runderneuerung ist, oder ob denn die Technik ausgereift genug ist. An diesem schwergewichtigen Beispiel wird eines klar: runderneuerte Reifen kommen mit großen Lasten, hoher Beschleunigung und starken Bremsvorgängen problemlos zurecht. Eine Selbstverständlichkeit für alle Runderneuerer, denn die Anforderungen für runderneuerte sind dieselben wie für Neureifen!
Und die Reifendefekte, die auf der Autobahn immer wieder zu Staus führen – die werden durch Neureifen in gleichem Maße verursacht. Das dürften alle Vorurteile zusammengefasst sein, oder fallen Ihnen noch mehr ein?
Warum fangen wir nicht bei der öffentlichen Hand an? Wenn wir alle öffentlichen Busse und Lkws mit runderneuerten Reifen ausrüsten, wäre schon ein großer Schritt in die richtige Richtung getan. Die Vorteile liegen auf der Hand.

Gummimodifizierter Asphalt
Beim stofflichen Weg haben wir uns selbst vor knapp 10 Jahren auch für Gummimehl entschieden. Mit der Idee „von der Straße in die Straße“ haben wir ein additiviertes Gummimehl entwickelt, welches unkompliziert im Trockenverfahren bei der Asphaltherstellung zugegeben werden kann. Die Vorurteile „Verkleben“ und „Stinken“ konnten wir ausräumen und gleichzeitig die Performance der Straße verbessern:

  • längere Haltbarkeit (gerade und vor allem bei Temperaturschwankungen),
  • weniger Spurrillen,
  • weniger Aquaplaning,
  • geringere Temperaturen beim Einbau nötig (spart schon wieder CO₂),
  • lagerstabil (keine just-in-time-Logistik nötig), …

KURZum, weniger Stau, gleiche Kosten und Reifen sinnvoll weiter nutzen.
Der Name wurde angelehnt an die wohl staureichste Autobahn Deutschlands und den Wunsch meines Großvaters, diese mit seinem Gummiasphalt zu bauen, die A8. Mit der acht-fach-Verbindung auch chemisch der richtige Name: AOKTO. Das ist behördlich und seitens der Ausschreibungen noch ein weiterer Weg, dann aber ein sehr belastbarer, mit Gummiasphalt gebauter Weg.

Neue Produkte aus alten Reifen
Es gibt natürlich auch eine Vielzahl an weiteren Produkten, die das stoffliche Recycling hervorbringt. Hier engagieren wir uns mit NEW LIFE dafür, dass diesen Produkten mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit zukommt. Was fällt Ihnen denn als erstes Produkt ein? Vermutlich die Kunstrasenplätze, die wegen Mikroplastik in aller Munde waren. Ersetzt durch primär, speziell dafür hergestelltes Gummigranulat, erzielt der Kunstrasenplatz zwar die gleichen sporttechnischen Eigenschaften, aber die Umwelt braucht darum nicht zu jubeln beginnen – denn wir ersetzen ein Recyclingprodukt mit Frischware. Trotzdem finden sich speziell auf Sportplätzen wohl ein Großteil der ELT-Produkte. Sei es der Unterbau unter dem Kunstrasen, der ebenfalls elastisch sein muss, die Tartanbahnen, auf denen die Weltrekorde gelaufen werden, oder auch an Übungsgeräten oder auf Spielplätzen, wenn es um Rutschhemmung oder Fallschutz geht.

Auch für zu überwindende Hürden gibt es wunderbare Lösungen – Rampen aus ELT-Granulat würden viele unzugängliche Bereiche ohne großen Aufwand barrierefrei gestalten und Deutschland noch ein wenig positiver dastehen lassen, wenn es um Integration und den Umgang mit gehandicapten Personen geht.

Andere machen es uns vor
In Frankreich bin ich – vornehmlich als Mutter – von den Schulhöfen und Spielplätzen mehr als begeistert, alle Böden sind aus Tartan – für Gelenke super (gerade im Wachstum) und weniger offene Wunden machen das Leben – auch von Lehrern – freilich einfacher. Diese Form der Fallschutzböden würde sich auch für unsere Seniorenheime eignen, die Senioren, die in der Regel sowieso genügend Schmerzen haben, würden weicher fallen und auch deren Gelenke würden sich über die leichte Federung des Untergrundes freuen.

Unbekannter sind Bahnschwellen, die die Geräuschkulisse etwas angenehmer gestalten sollen, Bautenschutzmatten für Dachbegrünung und PV-Anlagen, Stützpalisaden e Begrenzungspfosten als Anfahrschutz oder elastische Bodenbeläge in Fitnessstudios. Lampen, Vasen oder Beeteinfassungen, Pflastersteine – für Pferde, Kühe oder Schweine, aber auch zum Schutz oder der Bequemlichkeit beim Laufen mit Golf-, Fußball-, Ski- oder Schlittschuhen. Es ist so viel möglich!

Woran scheitert es?
Die Sorgen, die die Granulierer von Investitionen abhalten und Innovationen bremsen oder gar abhalten, sind traurig. Zumindest für mich als Chemie-Niete ist mein Verständnis von Migration und Inhaltsmessungen vielleicht zu rudimentär, aber wir haben ein Material, welches durch seine Langlebigkeit punktet und aus dem keine PAKs herauskommen – die Frage, warum man strikt vom bösen Inhalt ausgehen muss, bleibt für mich unklar – auch wenn mir der Hintergrund bzw. Ursprung des Dilemmas bekannt ist. Vielleicht will ich es einfach nicht einsehen.

Woher kommen die Reifen bei KURZ?
Nun bleibt die Frage, wie wir zu den Reifen kommen – die Reifenindustrie mit Ausschussreifen ist in Deutschland langsam am Aussterben, aber egal mit welchem Antrieb – noch haben wir Speditionen, Autohäuser und Werkstätten. Je nach Größe des Betriebes und den Umgebungsbedingungen werden von uns Container gestellt, die der Kunde dann immer, wenn ein Altreifen anfällt, direkt einladen kann oder wir holen die Reifen mit Sprintern oder kleinen Lkw ab – dann erfolgt die Beladung natürlich dann, wenn wir vor Ort sind.
Für uns ist es wichtig, dass der Kunde seine Reifen zeitnah und zuverlässig entsorgt bekommt. Aber ebenso ist für uns der Mitarbeiter wichtig – unsere Fürsorgepflicht nehmen wir ernst, deshalb muss bei uns der Fahrer nicht selbst laden. Er unterstützt den Kunden und hilft mit, aber alleine einen ganzen Lkw zu laden, wäre eine Zumutung, denn unsere Jungs machen das ja täglich mehrmals! Ich glaube, dass das der einzige Punkt ist, der uns „angekreidet wird“, weil der Service am Kunden nicht über dem Wohl der Mitarbeiter stehen darf.

Kundenservice bei KURZ
Für den bestmöglichen Kundennutzen bewegen die zertifizierten Entsorger mehr als nur die akribische Dokumentation jedes Reifens, wir gehen noch weiter und punkten durch ein hohes Maß an Flexibilität, durch die eine Vielzahl an Kundengruppen abgedeckt werden können. Unser Fuhrpark sorgt für den besten Service am Kunden – ob Großmengen oder die Abholung in kleinen verwinkelten Gassen – wir geben Ihnen Sicherheit und machen eine Vor-Ort-Abholung auch dort möglich, wo andere nicht hinkommen. Wir bewegen uns, um die Entsorgung für alle Kundengruppen zu ermöglichen.
Unsere Kunden können darauf vertrauen, dass ihre alten Reifen verantwortungsvoll entsorgt werden. Wir bieten nicht nur Recycling, sondern auch Wiederverwendungsmöglichkeiten, die den Lebenszyklus der Reifen verlängern und die Umwelt schonen. Wir setzen auf maximale Ressourcennutzung und vermeiden Abfall. Unsere Altreifen finden die bestmögliche Verwertung – ob durch Recycling oder als Rohstoff. Dabei achten wir stets auf sichere und ethische Entsorgungswege.
Sie sehen: Wir brennen für die Kreislaufwirtschaft beim Reifen und die verantwortungsvolle und zertifizierte Entsorgung unseres geliebten runden Gummis.

Und das ist auch mein Plädoyer an Sie: Schauen Sie, welchen Weg Ihre Reifen gehen, wenn Sie diese abgeben. Nur wenn das Bewusstsein der Kunden in der Werkstatt ankommt, haben wir die Chance, dass sich alle Werkstätten auch für diesen einzig richtigen Weg entscheiden. Es ist ja wie überall – Qualität hat ihren Preis und so verlangt auch ein zertifizierter Entsorgungsfachbetrieb mit auf Reifen spezialisierten Mitarbeitern natürlich mehr, als ein fliegender Händler oder ein Generalentsorger, bei dem die gesamten Reifen pauschal entsorgt werden (dass dies nur thermisch möglich ist, hatte ich ja erwähnt) – und mit Ihnen auch die wichtigen Rohstoffe für Recyclingprodukte und vor allem für runderneuerte Reifen – dem nachhaltigsten Weg, das Leben des Reifens zu verlängern.

Tuo, Hanna Raff

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